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Statement zum DFL-Papier

Dezember 13th, 2012

Mit 20 Personen aus Braunschweig waren wir gestern in Frankfurt zugegen und wollten unserem Verein bei dieser hoch brisanten Angelegenheit den Rücken stärken und in Form einer Spontandemonstration im Rahmen der „12:12“ Kampagne für den Erhalt der Fankultur werben.

Große Enttäuschung machte sich breit, als das Ergebnis verkündete wurde. Ungläubig nahmen wir im Anschluss im Dialog mit den Verantwortlichen zur Kenntnis, dass der Verein Eintracht Braunschweig sämtlichen Anträgen zugestimmt hat und die Meinung suggeriert, für uns Fans nur das Beste heraus geholt zu haben. Doch wir Eintracht-Fans haben am 21.11.2012 bei der Fanversammlung und an den 3 Protestspieltagen deutlich klargestellt, wie wir das Konzeptpapier bewerten, was wir gutheißen und was wir kritisieren.

Einig war man sich, dass das DFL-Papier schlussendlich nur auf Grund des politischen Drucks verabschiedet wurde. Die Chance sich aber noch deutlicher von diesem populistischen Vorgehen zu distanzieren, wurde schlichtweg vertan, stattdessen wurde das Stimmungsbild der Braunschweiger Fanszene vollständig missachtet. So haben wir zumindest erwartet, dass sich Eintracht Braunschweig u.a. bei den brisanten Themen, wie Körperkontrollen in Zelten bzw. Einschränkung von Ticketkontingenten enthält. Dies wäre ein ehrliches Signal gewesen und hätte uns aufgezeigt, dass unsere Fanszene bei diesem Thema ernstgenommen wird. Auch diese Chance wurde schlussendlich vertan und reiht sich entsprechend ein:

Erst werden wir durch den DFB in der Pyrotechnik-Debatte durch die nicht Einhaltung diverser Versprechen verarscht. Dass die Gutachten eine legalisierte Form von Pyrotechnik gesetzlich ermöglichen, sei an dieser Stelle nochmals erwähnt. Dann kam die Politik ins Spiel, die den Fußball als politische Wahlkampfplattform missbraucht und suggeriert, dass die deutschen Stadien nicht sicher seien. Daraufhin folgte die DFL, die klammheimlich die erste Fassung des „DFL-Papiers“ durchboxen wollte, welches lediglich durch massive Fanproteste gelockert wurde. Und heute durfte man erfahren, dass ein deutliches Votum der bundesweiten Fanszenen nicht berücksichtigt wurde.

Dass hier nun ein Unmut entsteht, sollte für jeden verständlich sein. Und dass wir nicht so weiter machen können, als wäre nichts geschehen, sollte hoffentlich ebenfalls nachvollziehbar sein. Wir dürfen nicht in den Glauben fallen, als hätten wir irgendetwas gewonnen, vielmehr haben wir das Schlimmste abgewendet. Denn positive Maßnahmen, die keine kollektive Bestrafung beinhalten würden, hätten auch ohne ein Konzept eingeführt werden können. Über alle anderen Themen hätte man in Ruhe mit allen Beteiligten diskutieren können, um vielleicht auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, der alle Interessen berücksichtigt hätte.

Wie nun unsere und die weiteren bundesweiten Schritte aussehen, werden wir kurzfristig beraten und entsprechend kommunizieren.

Zu guter Letzt, sei jedoch positiv anzumerken, dass sich der Verein bereit erklärte, mit uns das Thema zielorientiert, sachlich und möglichst objektiv im Nachgang nochmals zu erörtern.

Cattiva Brunsviga am 13.12.