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Stellungnahme zum Spiel gegen den 1. FC Union Berlin

Dezember 16th, 2012

Wir brauchen nicht lange Drumherum reden: Die letzten Tage waren sowohl für uns als aktive Gruppen des Block 9, als auch für die gesamten Fanszenen in Braunschweig und der Republik nicht gerade die Einfachsten. Es ist zum einen der Umstand, dass das DFL-Sicherheitspapier nun beschlossen wurde und zum anderen die Art und Weise, die uns bis heute arge Schmerzen bereitet. Wieso haben sich die Vereine, darunter leider auch unsere Eintracht, dem Druck der Politik gebeugt und ein Papier abgesegnet, von dem bekannt war, dass zumindest einige Punkte für jeden interessierten Fan absolut nicht hinnehmbar sind? Wieso wurde hier kein Rückgrat bewiesen; welche Konsequenzen hätten denn gedroht, wenn kritische Punkte abgelehnt worden wären? Ein Moratorium ohne Zeitdruck wäre hier sicherlich die beste Chance gewesen, um alle Beteiligten positiv mitzunehmen und Verständnis auf breiter Basis zu erlangen.

Für uns als Ultras und aktive Fans ist auch nach etwas Abstand zum Mittwoch klar, dass wir nicht einfach zur Tagesordnung übergehen können – so leid es uns tut. Wir wollen keinesfalls aufgeben, die Dialoge abbrechen, oder in Selbstmitleid versinken. Doch wir sind im Moment einfach nicht in der Lage, gegen Union Berlin so zu tun, als wäre in Frankfurt alles glatt gelaufen. Das uns der eigene Verein so ins Kreuz springt und unsere Stimme nicht ernst nimmt, ist schlichtweg enttäuschend. So enttäuschend, dass es uns förmlich die Stimme verschlägt und genau das werden wir am Montag zum Ausdruck bringen.

Wir sind stolz und dankbar, dass wir eine überwältigende Anzahl an Feedback aus allen Teilen der Braunschweiger Ultra- und Fanszene bekommen haben, welche uns ihre Sorgen nannten, ihre Trauer zum Ausdruck brachten, sowie schlussendlich nach Konsequenzen fragten und Vorschläge einbrachten. Hieraus hat sich eine tiefgründige, aber sicher keinesfalls einfache Diskussion entwickelt, welche uns zu der Erkenntnis gebracht hat, dass wir beim Spiel gegen Union Berlin ein noch deutlicheres Zeichen zum Erhalt der Fankultur setzen müssen und werden.

Wir haben uns schlussendlich gemeinschaftlich dazu entschlossen, die kompletten 90 Minuten auf einen optischen und akustischen Support zu verzichten.
Um die Mannschaft dennoch auf das Spiel einzustimmen, werden wir 45 Minuten vor Anpfiff die Spieler mit lautstarken Gesängen heiß machen. Alle Eintracht Fans die unser Vorhaben unterstützen möchten, mögen daher bitte frühzeitig im Stadion und in den Blöcken sein.

Gerade mit Blick auf die Live-Übertragung im bundesweiten Fernsehen möchten wir erneut aufzeigen, was für ein hohes Gut ein emotionales Stadionerlebnis für uns alle darstellt, dass ein Stadionbesuch sicher ist, dass die Tür für willkürliche Handlungen nun noch weiter geöffnet wurden und vor allem, welche unheimlich wichtige Position wir Fans im Fußball einnehmen. Es kann nicht sein, dass unsere Anliegen nicht ernst genommen werden und die Vereinsoffiziellen vor dem Verband und der Politik einknicken. Die Argumente sind und waren eindeutig auf unserer Seite, da wir stets forderten, alle Beteiligten in die Diskussion und Entscheidung einzubeziehen. So hätte man eine möglichst hohe Akzeptanz bekommen und hätte seine Fans nicht enttäuscht.

Wir appellieren an euer Verständnis für unsere Lage und betonen insbesondere, wie schwer es uns in dieser Situation fällt, dem Hauptleittragenden dieser Debatte, der Mannschaft, unsere Stimme zu versagen. Es obliegt schlichtweg euch allen, sich uns anzuschließen und damit ein persönliches Zeichen der Kritik zu artikulieren – ganz so, wie es Fanszenen der Republik in den letzten Tagen auf eine phantastische Art und Weise gezeigt haben: Durch Eintracht!

Für den Erhalt der Fankultur – Für den Aufstieg – Für die Abwahl von Schünemann – Eintracht ist alles!´

Cattiva Brunsviga
Mentalita Ultrà 381
Psycho Clan 98
Rabauken Braunschweig
Assalto Commando
Boys Braunschweig
Daltons Braunschweig
Gruppe Wilder Pfeiler

und viele einzelne Eintracht Fans