(Fotos) Eintracht – Union Berlin
20. Dezember 2012
Stellungnahme zum Spiel gegen den 1. FC Union Berlin
16. Dezember 2012
Wir brauchen nicht lange Drumherum reden: Die letzten Tage waren sowohl für uns als aktive Gruppen des Block 9, als auch für die gesamten Fanszenen in Braunschweig und der Republik nicht gerade die Einfachsten. Es ist zum einen der Umstand, dass das DFL-Sicherheitspapier nun beschlossen wurde und zum anderen die Art und Weise, die uns bis heute arge Schmerzen bereitet. Wieso haben sich die Vereine, darunter leider auch unsere Eintracht, dem Druck der Politik gebeugt und ein Papier abgesegnet, von dem bekannt war, dass zumindest einige Punkte für jeden interessierten Fan absolut nicht hinnehmbar sind? Wieso wurde hier kein Rückgrat bewiesen; welche Konsequenzen hätten denn gedroht, wenn kritische Punkte abgelehnt worden wären? Ein Moratorium ohne Zeitdruck wäre hier sicherlich die beste Chance gewesen, um alle Beteiligten positiv mitzunehmen und Verständnis auf breiter Basis zu erlangen.
Für uns als Ultras und aktive Fans ist auch nach etwas Abstand zum Mittwoch klar, dass wir nicht einfach zur Tagesordnung übergehen können – so leid es uns tut. Wir wollen keinesfalls aufgeben, die Dialoge abbrechen, oder in Selbstmitleid versinken. Doch wir sind im Moment einfach nicht in der Lage, gegen Union Berlin so zu tun, als wäre in Frankfurt alles glatt gelaufen. Das uns der eigene Verein so ins Kreuz springt und unsere Stimme nicht ernst nimmt, ist schlichtweg enttäuschend. So enttäuschend, dass es uns förmlich die Stimme verschlägt und genau das werden wir am Montag zum Ausdruck bringen.
Wir sind stolz und dankbar, dass wir eine überwältigende Anzahl an Feedback aus allen Teilen der Braunschweiger Ultra- und Fanszene bekommen haben, welche uns ihre Sorgen nannten, ihre Trauer zum Ausdruck brachten, sowie schlussendlich nach Konsequenzen fragten und Vorschläge einbrachten. Hieraus hat sich eine tiefgründige, aber sicher keinesfalls einfache Diskussion entwickelt, welche uns zu der Erkenntnis gebracht hat, dass wir beim Spiel gegen Union Berlin ein noch deutlicheres Zeichen zum Erhalt der Fankultur setzen müssen und werden.
Wir haben uns schlussendlich gemeinschaftlich dazu entschlossen, die kompletten 90 Minuten auf einen optischen und akustischen Support zu verzichten.
Um die Mannschaft dennoch auf das Spiel einzustimmen, werden wir 45 Minuten vor Anpfiff die Spieler mit lautstarken Gesängen heiß machen. Alle Eintracht Fans die unser Vorhaben unterstützen möchten, mögen daher bitte frühzeitig im Stadion und in den Blöcken sein.
Gerade mit Blick auf die Live-Übertragung im bundesweiten Fernsehen möchten wir erneut aufzeigen, was für ein hohes Gut ein emotionales Stadionerlebnis für uns alle darstellt, dass ein Stadionbesuch sicher ist, dass die Tür für willkürliche Handlungen nun noch weiter geöffnet wurden und vor allem, welche unheimlich wichtige Position wir Fans im Fußball einnehmen. Es kann nicht sein, dass unsere Anliegen nicht ernst genommen werden und die Vereinsoffiziellen vor dem Verband und der Politik einknicken. Die Argumente sind und waren eindeutig auf unserer Seite, da wir stets forderten, alle Beteiligten in die Diskussion und Entscheidung einzubeziehen. So hätte man eine möglichst hohe Akzeptanz bekommen und hätte seine Fans nicht enttäuscht.
Wir appellieren an euer Verständnis für unsere Lage und betonen insbesondere, wie schwer es uns in dieser Situation fällt, dem Hauptleittragenden dieser Debatte, der Mannschaft, unsere Stimme zu versagen. Es obliegt schlichtweg euch allen, sich uns anzuschließen und damit ein persönliches Zeichen der Kritik zu artikulieren – ganz so, wie es Fanszenen der Republik in den letzten Tagen auf eine phantastische Art und Weise gezeigt haben: Durch Eintracht!
Für den Erhalt der Fankultur – Für den Aufstieg – Für die Abwahl von Schünemann – Eintracht ist alles!´
Cattiva Brunsviga
Mentalita Ultrà 381
Psycho Clan 98
Rabauken Braunschweig
Assalto Commando
Boys Braunschweig
Daltons Braunschweig
Gruppe Wilder Pfeiler
und viele einzelne Eintracht Fans
Statement zum DFL-Papier
13. Dezember 2012
Mit 20 Personen aus Braunschweig waren wir gestern in Frankfurt zugegen und wollten unserem Verein bei dieser hoch brisanten Angelegenheit den Rücken stärken und in Form einer Spontandemonstration im Rahmen der „12:12“ Kampagne für den Erhalt der Fankultur werben.
Große Enttäuschung machte sich breit, als das Ergebnis verkündete wurde. Ungläubig nahmen wir im Anschluss im Dialog mit den Verantwortlichen zur Kenntnis, dass der Verein Eintracht Braunschweig sämtlichen Anträgen zugestimmt hat und die Meinung suggeriert, für uns Fans nur das Beste heraus geholt zu haben. Doch wir Eintracht-Fans haben am 21.11.2012 bei der Fanversammlung und an den 3 Protestspieltagen deutlich klargestellt, wie wir das Konzeptpapier bewerten, was wir gutheißen und was wir kritisieren.
Einig war man sich, dass das DFL-Papier schlussendlich nur auf Grund des politischen Drucks verabschiedet wurde. Die Chance sich aber noch deutlicher von diesem populistischen Vorgehen zu distanzieren, wurde schlichtweg vertan, stattdessen wurde das Stimmungsbild der Braunschweiger Fanszene vollständig missachtet. So haben wir zumindest erwartet, dass sich Eintracht Braunschweig u.a. bei den brisanten Themen, wie Körperkontrollen in Zelten bzw. Einschränkung von Ticketkontingenten enthält. Dies wäre ein ehrliches Signal gewesen und hätte uns aufgezeigt, dass unsere Fanszene bei diesem Thema ernstgenommen wird. Auch diese Chance wurde schlussendlich vertan und reiht sich entsprechend ein:
Erst werden wir durch den DFB in der Pyrotechnik-Debatte durch die nicht Einhaltung diverser Versprechen verarscht. Dass die Gutachten eine legalisierte Form von Pyrotechnik gesetzlich ermöglichen, sei an dieser Stelle nochmals erwähnt. Dann kam die Politik ins Spiel, die den Fußball als politische Wahlkampfplattform missbraucht und suggeriert, dass die deutschen Stadien nicht sicher seien. Daraufhin folgte die DFL, die klammheimlich die erste Fassung des „DFL-Papiers“ durchboxen wollte, welches lediglich durch massive Fanproteste gelockert wurde. Und heute durfte man erfahren, dass ein deutliches Votum der bundesweiten Fanszenen nicht berücksichtigt wurde.
Dass hier nun ein Unmut entsteht, sollte für jeden verständlich sein. Und dass wir nicht so weiter machen können, als wäre nichts geschehen, sollte hoffentlich ebenfalls nachvollziehbar sein. Wir dürfen nicht in den Glauben fallen, als hätten wir irgendetwas gewonnen, vielmehr haben wir das Schlimmste abgewendet. Denn positive Maßnahmen, die keine kollektive Bestrafung beinhalten würden, hätten auch ohne ein Konzept eingeführt werden können. Über alle anderen Themen hätte man in Ruhe mit allen Beteiligten diskutieren können, um vielleicht auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, der alle Interessen berücksichtigt hätte.
Wie nun unsere und die weiteren bundesweiten Schritte aussehen, werden wir kurzfristig beraten und entsprechend kommunizieren.
Zu guter Letzt, sei jedoch positiv anzumerken, dass sich der Verein bereit erklärte, mit uns das Thema zielorientiert, sachlich und möglichst objektiv im Nachgang nochmals zu erörtern.
Cattiva Brunsviga am 13.12.
(Fotos) 1.FC Köln – Eintracht
12. Dezember 2012
(Fotos) FSV Frankfurt – Eintracht
4. Dezember 2012
(Fotos) Eintracht – St.Pauli
1. Dezember 2012
(Fotos) Cottbus – Eintracht
26. November 2012
12:12 Minuten Stimmungsboykott
23. November 2012
Hallo Eintracht-Fans,
erst einmal möchten wir uns für eure zahlenmäßig hohe Teilnahme an der Fanversammlung danken. Dadurch konnten wir den Vereinsoffiziellen deutlich aufzeigen, dass uns Eintracht-Fans das DFL-Papier ein Dorn im Auge ist und berechtigter Weise Sorge bereitet.
Auszüge:
- Kein eindeutiges Bekenntnis zu Stehplätzen.
- Kollektivstrafen, wie die Einschränkung von Ticketkontingenten bei Auswärtsspielen oder erniedrigende Körperkontrollen in einem Zelt, sind Maßnahmen die durch dieses Papier legitimiert werden.
- Rassismus wird mit Pyrotechnik auf eine Stufe gestellt: Pyrotechnik ist ein Thema, wo eine Lösung für alle Beteiligten gefunden werden muss und daher kontrovers diskutiert werden kann, während es bei Rassismus keine zwei Meinungen geben darf.
- Das DFB Sportgericht soll künftig neben Geldstrafen, auch Auflagen erteilen können. (Verbot von Fangruppen? Verbot von Fanutensilien? Personalisierte Tickets? Sperre einzelner Bereiche im Stadion? Kein Ausschank alkoholischer Getränke im Heimbereich? …)Sollte Eintracht eine ausgesprochene Maßnahme nicht nachkommen, können TV-Gelder gestrichen werden.
- (…)
Nicht unerwähnt bleiben darf, das die DFL einem vorgaugelt, dass ein Dialog auf Augenhöhe geführt wird, was de facto nicht ansatzweise stattfindet: Erst will die DFL die erste Version des DFL-Papiers ohne große Aufmerksamkeit durchdrücken und nachdem die Öffentlichkeit davon Wind bekam, verkaufen sie eine zweite Version, die im Großen und Ganzen nur etwas schwammiger umschrieben ist, als „im Dialog geführte Lösung!“
Hinzu kommt, dass eine qualitative Mitarbeit durch einen enormen Zeitdruck erschwert wird. Innerhalb von nicht mal 7 Tage, sollen Vereine Stellung zu diesem Thema beziehen, welches in dieser Kürze nicht ansatzweise fundiert erörtert werden kann.
Als Konsequenz, dass das DFL-Papier nicht ansatzweise akzeptiert werden kann, werden wir uns den bundesweiten Stimmungsboykott anschließen. Beim Heimspiel gegen St. Pauli und die Auswärtsspiele in Frankfurt und Köln, werden wir die ersten 12:12 Minuten stillschweigend protestieren, um den Vereinsverantwortlichen aufzuzeigen, dass wir zum einen mit dem Maßnahmen-Papier nicht einverstanden sind und zum anderen, wie der Fußball aussehen könnte, wenn die Fankultur Stück für Stück weiter zerstört wird. Des Weiteren erwarten wir durch eine Ablehnung des DFL-Papiers ein deutliches Zeichen an die Verbände, die Polizei und die Politik, dass die maßlos überzogene Hysterie endlich ein Ende hat und sachlich auf Augenhöhe diskutiert wird.
Die Fanversammlung hat deutlich aufgezeigt, dass dieses Thema alle Eintracht-Fans betrifft und freuen uns daher, dass alle anwesenden Fans den Stimmungsboykott unterstützen, auch wenn es uns allen sehr sehr schwer fallen wird, unsere Eintracht in den ersten Minuten nicht wie gewohnt lautstark zu unterstützen. Selbstverständlich wird die Mannschaft über die Vorgehensweise unterrichtet. Wichtig ist, dass sich die Fans des FC Sankt Pauli vorraussichtlich nicht am Supportboykott beteiligen, da sie in Berlin nicht teilnahmen.
Eintracht in Vielfalt – gegen das DFL-Papier!
Eintragen nicht vergessen: www.ich-fuehl-mich-sicher.de
Ultras Cattiva Brunsviga
(Fotos) Eintracht – Ingolstadt
18. November 2012
(Fotos) Aue – Eintracht
12. November 2012